Qualifikation für Ironman-Weltmeisterschaft auf Hawaii
Rainer Hilt und Thomas Mussing erfolgreich beim Ironman Triathlon in Frankfurt.
Rainer Hilt und Thomas Mussing vom LTC-Follow-Me Emsdetten haben am vergangenen Wochenende äußerst erfolgreich an den Ironman Europameisterschaften teilgenommen. Ironman, das sind 3,8km Schwimmen, 180km Radfahren und zum „Nachtisch“ noch ein voller Marathon über 42,2km - das ganze unmittelbar aufeinanderfolgend. Dementsprechend wird der Frankfurter Ironman vom Veranstalter auch mit dem „längsten Tag des Jahres“ umschrieben.
Topmotiviert und mit dem Wissen einer guten Trainingsvorbereitung sind Mussing und Hilt am Samstagmorgen angereist.
Schon beim Abholen der Startunterlagen und beim darauffolgenden 'Einchecken' der Räder wurde deutlich, dass dieser Triathlon top organisiert ist. Für die sorglose Vorbereitung und Durchführung des Wettkampfs war das Verhältnis 2 Helfer auf 3 Athleten. Nach einer guten 'Henkersmahlzeit' und einer kurzen Übernachtung bei Rainer´s Schwester sind beide am Wettkampfmorgen um 4Uhr aufgestanden und kurz vor 6 Uhr bei schönstem Sonnenaufgang und warmen 17°C am Langener Waldsee angekommen.
Ab gings bei 23,5°C warmem Wasser mit Neoprenanzug zum Wasserstart. Die Schwimmstrecke hat nach 2,2km noch einen Landgang von 100m bevor es dann wieder für die restlichen 1,6km ins Wasser geht. Die ca. 400m lange Wechselzone nach dem Schwimmen beginnt mit einem ca. 100m langen schmerzenden Anstieg im tiefen Sand. Dies bekommt als erster Mussing nach 1:03 Std zu spüren. Kurz darauf folgt Hilt mit 1:06 Std Beim Wechsel auf's Rad ahnten die beiden noch nichts vom dem langandauernden kalten Regen und radeln im dünnen Einteiler ohne weitere Kleidung los. Es waren allenfalls Regenschauer angekündigt.
Kurz nach 8Uhr zog dann ein 3h dauerndes Regengebiet über das Rhein-Main-Gebiet, der die Radstrecke, die immerhin 1.000 Höhenmeter und 2 Km schlecht verlegte Pflastersteine beinhaltet, zur gefährlichen Rutschpartie werden läßt. Auch der sehr böige Wind während des dreistündigen Regens nimmt zu und mit der zunehmenden Kälte läßt das Lenken der windanfälligen 4-Speichen-Vorderräder zum schwierigen Manöver werden. Die größte Freude während des Radfahrens war dann auch das Aufreißen des Himmels. Mit dem blauen Himmel und der herrauskommenden Sonne lies dann auch das Zähneklappern nach und das Gefühl in Armen und Händen kehrte zurück, die das Lenken wieder ermöglichten. Bald war auch die Strecke wieder trocken und man sah keine Konkurrenten mehr der aus der Kurve fliegen.
Die durch den Regen, den böigen Wind und das wellige Streckenprofil schwierige Radstrecke kostete schon einige Körner, die mit zusätzlicher Ernährung wie Gels, Riegeln, Wasser und Energydrinks wieder eingeholt werden mussten.
Rainer Hilt erreichte nach 5:12 Std. auf dem Rad als erster die Wechselzone und ging damit etwa eine halbe Stunde früher auf die Laufstrecke als Mussing, der insgesamt 5:40 Std. benötigte. Beide lagen damit voll in Ihrem persönlich angestrebten Rahmen.
Die Laufstrecke mit 4 Laufrunden entlang am Main war vom Profil ebenfalls sehr anspruchsvoll. Aber die mitgereiste Familie, die wirklich zahlreichen Zuschauer und Vereinskollegen motivierten sehr das Ziel zu erreichen. Besonders zu leiden hatte hier Thomas Mussing, der auf den letzten 3 Laufrunden mit starken Magenproblemen zu kämpfen hatte und mehrfach die Toilette aufsuchen musste.
Am Ende aber hatte sich die fast einjährige Vorbereitung sowie die lange Wettkampfzeit gelohnt. Auf dem 200 m langen Ziel über den roten Teppich eng eingezäunt von begeisterten Zuschauer sind die beiden vom Main auf den Frankfurter Römerberg ins Ziel eingelaufen. Nach Marathonzeiten von 3:23 Std. für Hilt und 4:25 Std. für Mussing konnten sich beide Feiern lassen.
Thomas Mussing hat mit 11:15 Std. seinen 1. Ironman erfogreich beendet und Rainer Hilt hat mit einer Gesamtzeit von 9:48 sogar noch einen der begehrten Startplätze für Hawaii am 13. Oktober 2012 ergattert. Deshalb geht es für ihn nach einer ca. 3-wöchigen Reha-phase noch einmal weiter mit dem Training bis zum Oktober. Da geht schon wieder ein grosser Traum in Erfüllung!
Jetzt brauchen beide erstmal eine mehrwöchige Pause für Körper und Geist. Der Triathlon war schon täglich in den Köpfen, ist doch die Organisation von Arbeit, Familie, Freunden neben dem Training gegenüber einer Einzelsportart nochmals wesentlich komplexer.

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