Der längste halbe Tag des Jahres
Triathleten des LTC-Follow-Me erfolgreich beim Ironman 70.3 in Wiesbaden
Für die Dreikämpfer des LTC war der Halb-Ironman am Wochenende in Wiesbaden einer der Saisonhöhepunkte. Dabei steht 70.3 für die Anzahl der zu absolvierenden Meilen, die sich aus 1,9km Schwimmen, 90km Radfahren und 21,1km Laufen zusammensetzen und somit genau die Hälfte eines ganzen Ironmans ist.
Der Check-in für die Zeitfahrräder und die Laufutensilien war bereits am Samstag vor dem Wettkampf in Raunheim und so reisten Sebastian Lemke, Thomas Mussing, Markus Neuhaus und Patrick Ahlert bereits frühzeitig an. Neu war die Schwimmstrecke in Raunheim, etwa 20km von Wiesbaden entfernt mit der entsprechenden Wechselzone. Und so „übernachteten“ dort etwa 2500 im Schnitt genauso teure Rennboliden unter den wachsamen Augen eines Securitydienstes.
Auf der obligatorischen Pastaparty im Kurhaus füllten die Athleten noch ihre Kohlenhydratspeicher bevor man versuchte noch ein paar Stunden Schlaf zu bekommen.
Im Morgendunst um 05:30 Uhr begann der Tag recht früh am Raunheimer See. Still und mit nicht zu verbergender Anspannung trotteten die Athleten und Begleiter zur Wechselzone, bis die Ruhe durch die Musik aus den großen Lautsprechern unterbrochen wurde.
In mehreren Altersklassen-Starts ging es dann endlich ins kühle Nass auf den Schwimmkurs, der durch einen kurzen Landgang unterbrochen im Zickzack durch den See führte. Nach dem üblichen „hauen und stechen“ kam Patrick Ahlert gut mit den Bedingungen zurecht (37:21 Minuten) und kam unmittelbar vor Sebastian Lemke aus dem Wasser. Ohne weitere Probleme verlief bei den späteren Schwimmstarts auch die Auftaktdisziplin für Thomas Mussing (35:14) und Markus Neuhaus (37:32).
Immer wieder wurden die Athleten auf die durch den Taunus führende Radstrecke vor den widrigen Bedingungen gewarnt. So galt es vorsichtig die vielen Abfahrten auf der zum Teil nassen Strecke zu nehmen, erreicht man doch immer wieder Geschwindigkeiten von über 80km/h. Sebastian Lemke kämpfte immer wieder gegen sich verhärtende Oberschenkel, die es ihm unmöglich machten in den kräftigen Wiegetritt zu gehen. Dennoch gingen Lemke und Mussing innerhalb von nur 10 Minuten auf die Laufstrecke, sodass ein spannender Halbmarathon zu erwarten war.
Mit Anspannung warteten die Begleiter im Wiesbadener Kurpark auf Neuhaus und Ahlert – es war doch hoffentlich nichts passiert auf der anspruchsvollen Radstrecke?
Mit Magenkrämpfen tauchten dann bald zuerst Markus Neuhaus und dann auch Patrick Ahlert auf, während sich Sebastian Lemke und Thomas Mussing bereits in der 2.Runde befanden. Thomas Mussing schlug sein gewohntes Tempo an und holte stetig auf, bei Lemke platzte in Runde 3 von 4 der Knoten. Plötzlich lief es einfach und er schlug ein deutlich höheres Tempo an. Vor Tausenden Zuschauern durften Sebastian Lemke und Thomas Mussing mit einem Abstand von 5 Minuten in den Zielkanal abbiegen und sich feiern lassen. Da Mussing später gestartet war, ging der Tagessieg an ihn: 5:37 Stunden standen für ihn am Ende auf der Uhr, dicht gefolgt Lemke 5:44 Stunden.
Während die beiden bereits ihre leeren Speicher füllten und das große Buffet plünderten, kämpfte Markus Neuhaus gegen seine Magenkrämpfe und Patrick Ahlert gegen das schwüle Wetter und den hohen Flüssigkeitsverlust. Die schöne Kulisse im Kurpark von Wiesbaden konnten beide - im Gegensatz zu den vielen Zuschauern - jedenfalls nicht genießen.
Tapfer kämpften sich die beiden durch und erreichten schließlich nach 6:09 Stunden und 7:10 Stunden das Ziel.
Müde aber glücklich konnten die 4 dann beim Abendessen diesen unvergesslichen Wettkampf Revue passieren lassen.

Am gleichen Wochenende stellte sich auch Jörg Becker bei deutlich widrigeren Bedingungen in Rheine beim Channel-Triathlon der olympischen Disziplin.
Bei einer Schwimmzeit von 27 Minuten auf 1500m im Kanal kann man schon lange nicht mehr von der Zitterdisziplin sprechen. Auch eine Zeit von 1:08 Stunden bei Regen und Wind ohne Zeitfahrrad unterstreicht die gute Form. Lediglich mit seiner 10-km-Zeit von 49 Minuten war Becker unzufrieden und blieb damit deutlich unter seinen Möglichkeiten. Mit einer Zielzeit von 2:26 Stunden erreichte er das Ziel als 44ster. Für Becker geht damit eine erfolgreiche Saison zu Ende und lässt auf gute Resultate im nächsten Jahr auf den längeren Distanzen hoffen.

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